Crowdfunding Projekt - "dormizil"

Ein Notschlafbett für alle – alle für ein Notschlafbett

Nachtquartier dormizil wird 2023 umgebaut – Raiffeisen Landesbank Südtirol stellt in Zusammenarbeit mit Ethical Banking Crowdfunding-Plattform zur Verfügung, um ein Notschlafbett zu finanzieren – Bevölkerung zum Spenden eingeladen.

Jeder Mensch hat ein Recht auf Wohnen. Aber nicht jeder Mensch hat ein Zuhause. Im dormizil in der Rittner Straße 25 in Bozen erhalten noch bis Ostern 25 Menschen ein warmes Bett im kalten Winter. Nach Abschluss dieser zweiten Wintersaison wird das Bozner Nachtquartier, das der Verein housing first EO mit zehn Vereinsmitgliedern trägt und wo mehr als 100 Freiwillige Nacht- und Frühstücksdienste leisten, umgebaut. Neun langjährig obdachlose Menschen sollen ab 2024 nach dem Konzept „Housing First“ eine kleine Wohnung erhalten. Im Dachgeschoss des künftigen dormizil  finden außerdem bis zu fünf Personen in einer Notunterkunft einen vorübergehenden Schlafplatz. Im Tiefparterre sollen Menschen ohne Dach über dem Kopf duschen und ihre Wäsche waschen können. Der Umbau wird insgesamt rund 1,3 Millionen kosten.

Die Verantwortlichen der Raiffeisen Landesbank Südtirol und von Ethical Banking stellen ihre Crowdfunding-Plattform zur Verfügung, um mit tatkräftiger Hilfe von Südtirols Bevölkerung 25.000 Euro an Spenden zu sammeln. Damit sollen ein Teil des Notschlafbereiches im Dachgeschoss und ein Notschlafbett finanziert werden. Immer mehr Männer und Frauen in Südtirol landen plötzlich auf der Straße und brauchen Übergangsschlafplätze: Zu geringes Einkommen, Trennung, Scheidung, innerfamiliärer Streit, Sucht und anderes macht Menschen wohnungslos. In der künftigen Notschlafstätte des dormizil haben sie die Möglichkeit, sich neu zu organisieren und können bis zu zwei Monate die Nächte an einem geschützten Ort verbringen.

Die Vereinsmitglieder von „housing first bozen EO“ haben für den Umbau des dormizil im heurigen Jahr verschiedene Spendenpakete geschnürt: So kostet ein verbauter dormizil-Ziegel 30 Euro, ein verbauter dormizil-m² 1.500 Euro, eine von neun Wohnungseinrichtungen 12.000 Euro, eine Wohnung 95.000 Euro und eines von fünf Notschlafbetten samt dem dazugehörigen Umbau 25.000 Euro. Südtirols Bevölkerung ist jetzt eingeladen, sich mit kleinen Spenden einzubringen, um bis Ostern das Ziel von 25.000 Euro zu erreichen und ein Notschlafbett im neuen dormizil zu finanzieren.

Am Aschermittwoch startet die Aktion und geht bis 9. April 2023.

Der Generaldirektor der Raiffeisen Landesbank Südtirol Zenone Giacomuzzi freut sich, dass die Spendenplattform dazu beiträgt, dass sich viele Südtiroler*innen schnell und einfach über die Crowdfunding-Spendenplattform an der Finanzierung eines Notschlafbettes im neuen dormizil beteiligen können: „Für die Überweisung fallen keine Kosten an“, betont Zenone Giacomuzzi. „Als Raiffeisen Landesbank und im Sinne unseres Gründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist es uns ein Anliegen, Not gemeinsam zu lindern.“ Obdachlose Menschen seien die schwächsten Glieder der Gesellschaft. „Mit vereinten Kräften können wir ein Notschlafbett und den dazugehörigen Umbau im neuen dormizil finanzieren“, sind die Verantwortlichen der Raiffeisen Landesbank Südtirol überzeugt. Friedrich Wilhelm Raiffeisen hat in der Mitte des 19. Jahrhunderts wohlhabende Menschen zum Teilen mobilisiert, eine Armenkommission gegründet und als Verein Geld für den Kauf von Mehl vorgestreckt. Damit wurde Brot gebacken und dieses gegen Schuldscheine mit geringen Rückzahlungszinsen an Notleidende verteilt. Raiffeisens Motto war: „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele“. Das Konzept wurde weltweit zur Erfolgsgeschichte.

Projekt "Dormizil"
ERFOLGREICHES CROWDFUNDING

Unglaublich! Die erste Crowdfunding-Kampagne auf der Spendenplattform wurde erfolgreich mit 27.171,67 € beendet.

Der Verein „housing first bozen EO“

Im Oktober 2020 haben engagierte Bozner Privatpersonen (Magdalena Amonn, Paul Tschigg, Christian Anderlan, Sigrid Bracchetti, Norbert Pescosta, Wolfgang Aumer, Martina Schullian, Verena von Aufschnaiter, Birgit Bragagna Spornberger und Erich Innerbichler) den Verein housing first bozen EO gegründet. Der Verein will Wohnungs- und Obdachlosigkeit in der Landeshauptstadt nachhaltig bekämpfen, neue Lösungsansätze nach Südtirol bringen und die Gesellschaft zum herausfordernden Thema Wohnungs- und Obdachlosigkeit sensibilisieren. Auf der schwierigen Suche nach einer passenden Immobilie ist es den Vereinsmitgliedern gelungen, die Haselsteiner Familien-Privatstiftung zu gewinnen: Diese hat dem Verein in der Rittner Straße 25 ein dreistöckiges Haus für 30 Jahre kostenlos als Leihgabe für den Dienst an obdachlosen Menschen zur Verfügung gestellt. Es wird 2023 in neun dauerhafte Kleinwohnungen für obdachlose Menschen umgebaut. Im Dachgeschoss wird eine Notschlafstelle eingerichtet. In fünf Übergangsbetten erhalten Menschen in schwierigen Situationen für eine begrenzte Zeit eine sichere Unterkunft. Ein Notschlafbett (25.000 Euro) soll mit einer landesweiten Crowdfunding-Aktion in der Fastenzeit finanziert werden.

Weitere Infos:
www.dormizil.org
 

Bildinformationen

Titelbild von Majda Brecelj

Restlichen Bilder von Peter Viehweider