Allgemeine Informationen zur Veranlagung in Finanzinstrumente

Wer Geld zum Investieren besitzt und nach einer Anlagemöglichkeit sucht, wünscht sich in der Regel ein möglichst risikoloses und trotzdem ertragreiches Produkt. Die objektiven Erwartungen, also die Erwartungen, die grundsätzlich durch das Anlageprodukt erfüllbar sein könnten, können als Chancen verstanden werden und sind somit von den persönlichen Erwartungen zu trennen, die auf subjektiven Vorhersagen und Erfahrungen basieren. Der Begriff Chance steht dabei aber für keine Garantie sondern für eine Möglichkeit, dass die Erwartung erfüllt wird.

Man sollte sich stets bewusst sein, dass die Chance auf höhere Erträge mit einem höheren Risiko einhergeht.

Investmentfonds

Investmentfonds bieten den Sparer*innen die Möglichkeit, ihr Kapital mittels festgelegter Anlagestrategien in verschiedene Produktarten zu investieren. Der Anleger*in wählt den Fonds aufgrund des festgelegten Anlagezieles des Fonds. Für die Verwaltung des Fondsvermögens ist ein professioneller Fondsmanager verantwortlich. Fonds können in der Regel in eine Vielzahl von Finanzinstrumenten und anderen Vermögenswerten investieren, darunter Anleihen, Aktien, Derivate, aber auch andere Fondsanteile oder reale Werte, wie Immobilien oder Infrastrukturen. Trotz des Diversifikationseffektes sind Veranlagungen in Fonds entsprechend der jeweiligen Anlagestrategie nach wie vor mit Risiken verbunden.

Risiken entstehen typischerweise dadurch, dass die Anlagestrategie nur eine unzureichende Streuung des Portfolios vorsieht, beispielsweise aufgrund der Beschränkung auf bestimmte Branchen oder Staaten.

Durch Zeichnung/ Kauf oder Rückgabe/Verkauf der Anteile kann der Anleger*in bei einem Investmentfonds ein- oder aussteigen.

Investmentfonds können auch mit der Einzahlung eines geringen Betrages gezeichnet werden. Oftmals bieten sie die Möglichkeit an, periodische Einzahlungen zu tätigen (PAC - piano di accumolo/Sparplan). Bei Sparplänen zahlen die Kund*innen periodisch einen vereinbarten Betrag ein, wobei die Anzahl der Fonds-Quoten, die er für den Betrag erhält, vom NAV zum Zeitpunkt der Zahlung abhängig ist.

Anleihen (Schuldverschreibungen/Obligationen)

Es handelt sich hierbei um Wertpapiere, bei denen sich die Schuldner*innen verpflichten, das geliehene Kapital zu verzinsen und dem Kreditgeber*in zurückzuzahlen.

Mit dem Erwerb ist das Recht verbunden, bei Fälligkeit das geliehene Kapital und während der Laufzeit gegebenenfalls Auszahlungen (Kupon) zu erhalten. Wird der Schuldtitel bis zur Fälligkeit gehalten, erhält der Anleger*in die vertraglich festgelegten Zahlungen. Sofern in den vertraglichen Vereinbarungen vorgesehen, kann es auch zu einer vorzeitigen teilweisen oder vollständigen Rückzahlung kommen.

Investmentzertifikate

Investmentzertifikate (auch kurz "Zertifikate" genannt) sind Wertpapiere, deren Preise aus dem Wert eines oder mehrerer anderer Finanzinstrumente, den sogenannten Basiswerten (underlying) abgeleitet werden. Zertifikate stellen verbriefte Finanzinstrumente dar, die von Banken selbst oder von Gesellschaften, die von Banken kontrolliert werden, begeben werden.

Investmentzertifikate ermöglichen es in ein breites Spektrum an Basiswerten (darunter Aktien, Anleihen, Indizes, Rohstoffe usw.) zu investieren und an deren Wert- bzw. Preisentwicklung zu partizipieren.

Die Bandbreite reicht dabei von einfachen 1:1- Nachbildungen von Kursverläufen der Basiswerte bis hin zu hoch-komplexen Strukturen mit sehr spezifischen Auszahlungsmodellen, sogenannte Pay-Off Strukturen.

Investmentzertifikate sind in der Regel an einem geregelten Handelsplatz notiert. In den meisten Fällen verpflichten sich die ausgebenden Banken dazu, für die nötige Liquidität im Handel zu sorgen.

Investmentzertifikate, die nicht an einer Börse notiert sind, werden zumeist auf speziellen, von den jeweiligen Emittenten*innen eingerichteten Plattformen gehandelt, was für den Anleger*in unter Umständen zu einem unvorteilhaften Kauf- oder Verkaufspreis führen kann.

ETC und ETN

ETCs (Exchange Traded Commodities) sind Anlageprodukte ohne Fälligkeit und stellen für den Kleinanleger*in entweder eine Alternative oder in den meisten Fällen die einzige Möglichkeit dar, am Rohstoffmarkt teilzunehmen. Zu diesem Zweck replizieren ETCs die Wertentwicklung von Rohstoffen oder Rohstoffindizes. Der Preis von ETCs ist daher direkt an die Wertentwicklung des Basiswertes gebunden. Ähnlich wie Zertifikate handelt es sich hierbei im Prinzip um Schuldverschreibungen, womit der Anleger*in zum Gläubiger*in der genanntenZweckgesellschaft wird. Damit verbunden ist ein entsprechendes Emittenten-Risiko, welches zudem durch die fehlende Transparenz einer Offshore-Gesellschaft schwer bewertet werden kann. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, besichern manche Emittenten die, von ihnen ausgegebenen ETCs durch die physische Hinterlegung des jeweiligen Rohstoffes. Dies trifft jedoch für den überwiegenden Teil der am Markt gehandelten ETCs nicht zu.

Bei ETN handelt sich um börsengehandelte Schuldverschreibungen, die die Entwicklung von Währungen und anderen Indizes, beispielsweise Volatilitätsindizes, nachzeichnen. Sie haben in der Regel eine fixe Fälligkeit. In den ETNs erklärt sich der Emittent damit einverstanden, bei Fälligkeit den Ertrag des Indexes, abzüglich Gebühren, zu bezahlen. Das bedeutet der Anleger*in gewährt dem Emittenten einen Kredit, der allerdings nicht besichert ist. Aus diesem Grund hat die Bonität des Emittenten einen erheblichen Einfluss auf die Preisentwicklung, selbst wenn der Basiswert unverändert bleibt. Grundsätzlich wird auf eine Besicherung verzichtet, dennoch gibt es mittlerweile auch ETNs, die den Käufer zumindest teilweise gegen Ausfall absichern.