Vollversammlung der Raiffeisen Landesbank Südtirol AG 27.04.2016

 

Starkes Jahr, hervorragendes Einlagenwachstum
RLB-Geschäftsmodell garantiert Stabilität

 

Die Raiffeisen Landesbank Südtirol AG blickt auf ein starkes Jahr zurück. Die Ausleihungen sind um 6,5%, die Kundeneinlagen um stolze 31,7% auf ihre Höchststände angewachsen. Die Solidität der Bank mit dem italienweit besten Rating von Moody’s für langfristige Bankeinlagen macht sich bezahlt. Die Konzentration auf den Südtiroler Markt hat sich als Erfolgsfaktor erwiesen.

„Das Jahr 2015 war für uns ein erfolgreiches Jahr. Wir konnten sowohl die Kundeneinlagen als auch die Ausleihungen an Südtiroler Unternehmen auf ihre Höchststände seit unserer Gründung steigern. Die Raiffeisen Landesbank Südtirol gehört zu den am besten bewerteten Banken Italiens und die Kreditqualität ist sehr gut. Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden“, fasst Präsident Michael Grüner zusammen.

Weiters erklärt er: „Wir haben anspruchsvolle Ziele erreicht und schreiben sehr gute Zahlen. Dies ist im aktuellen nationalen Bankenumfeld eine besondere Leistung. Obwohl wir zur Sanierung anderer Banken einen außerordentlichen Beitrag von insgesamt 4,5 Mio. Euro geleistet haben, haben wir das zweitbeste Ergebnis seit dem Bestehen der Bank erreicht.“

Kundeneinlagen mit +31,7% auf Rekordhoch

„Im abgelaufenen Jahr haben wir besonders eindrucksvoll gesehen, dass die Südtiroler Kunden uns vertrauen. Sowohl bestehende Kunden aber auch Neukunden haben vermehrt ihre Gelder bei uns eingelegt“, sagt Generaldirektor Zenone Giacomuzzi.
Die Einlagen von Kunden erreichten mit einem Zuwachs von 229 Mio. Euro (+31,7%) den bisherigen Höchststand von über 952 Mio. Euro. „Damit konnten wir am Plus von ca. 450 Mio. Euro der Raiffeisen-Geldorganisation wesentlich beitragen“, so Giacomuzzi.
Die Gesamteinlagen sind um 167 Mio. Euro, das sind 15,6%, auf insgesamt 1,3 Mrd. Euro angewachsen. Die indirekten Einlagen beliefen sich zum Jahresende auf 3,1 Mrd. Euro (+9%).

Bestes Rating Italiens

Dieser Erfolg ist auch darauf zurückzuführen, dass die Kunden noch sensibler geworden sind, wenn es um die Sicherheit ihrer Einlagen geht. Angesichts der Einführung der EU-Richtlinie „Bail-in“, die vorsieht, dass nach Aktien und Anleihen auch Einlagen über 100.000 Euro für die Sanierung der Bank herangezogen werden, ist dies nachvollziehbar. Die Kunden prüfen nun noch genauer die Qualität eines Bankinstituts. „Mit dem Langfrist-Rating für Bankeinlagen „A3“ von Moody’s gehört die RLB zu den am besten bewerteten Banken Italiens. Das honorieren unsere Kunden“, so Giacomuzzi.

Erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Raiffeisenkassen 

Das Ergebnis ist auf die gute Zusammenarbeit im Verbund und auf das solide Geschäftsmodell der Raiffeisen Landesbank zurückzuführen. „Wir arbeiten eng mit den Raiffeisenkassen zusammen und legen dabei großen Wert auf die Nutzung von Synergien im Raiffeisen-Verbund“, so Grüner.

Die Raiffeisen Landesbank Südtirol hat die Aufgabe, die 47 Raiffeisenkassen Südtirols bei ihrer Banktätigkeit zu unterstützen. Sie stellte den Raiffeisenkassen auch im abgelaufenen Jahr vielseitige Bank-Dienstleistungen und Produkte in hoher Qualität zur Verfügung und arbeitete vor allem bei der Vergabe von Krediten eng mit ihnen zusammen. Darüber hinaus wurde die gesamte Organisation gestärkt, indem zusätzliche Einlagen gesammelt wurden.

Frische Kredite für Südtiroler Unternehmen

"Durch die enge Zusammenarbeit mit den Raiffeisenkassen ist es uns erneut gelungen eines unserer Kerngeschäfte, die Versorgung der Südtiroler Unternehmen mit Krediten, weiter auszubauen. Vor allem unsere Lösungen im Bereich der geförderten Darlehen und Leasingfinanzierungen wurden stark nachgefragt. So konnten wir heimische Betriebe, die die wieder anlaufende Südtiroler Wirtschaftsentwicklung nutzen wollten, unterstützen“, erläutert Michael Grüner.

Mit einer Steigerung von 85,3 Mio. Euro (+6,46%) auf 1.405 Mio. Euro wurde das höchste Kreditvolumen seit der Gründung der Bank erreicht. „Mit der Entwicklung des Kreditvolumens von 454 Mio. Euro im Jahr 2005 auf 1,4 Mrd. Euro im Jahr 2015 weist die Raiffeisen Landesbank seit über 10 Jahren eine kontinuierliche Steigerung der Ausleihungen aus“, so Zenone Giacomuzzi.

Gesunde Kredite

Auch die Qualität der Kredite stimmt. Durch die seit Jahren konsequent verfolgte umsichtige Kreditvergabe konnten die zahlungsunfähigen Kredite weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten werden. Sie belaufen sich auf 1,37% der gesamten Kundenausleihungen. Die Wertberichtigungen auf Forderungen wurden nach dem Vorsichtsprinzip getätigt und mussten in Anbetracht des schwierigen Wirtschaftsumfelds in einem verstärkten Ausmaß vorgenommen werden. Die Raiffeisen Landesbank achtet seit jeher bei der Bonitätsprüfung auf die Rückzahlungsfähigkeit der Kreditnehmer. Diese Haltung hat sich im vergangenen Jahr erneut bewährt.

Starke Liquiditätsposition

Im Laufe des Jahres 2015 sind die bereits soliden Liquiditätsreserven weiter angewachsen. Die Raiffeisen Landesbank konnte die Raiffeisenkassen wieder zu jedem Zeitpunkt uneingeschränkt mit Liquidität versorgen und ihren Auftrag als Liquiditätsausgleichsstelle der Raiffeisen-Geldorganisation zur vollen Zufriedenheit der Raiffeisenkassen erfüllen. Die Raiffeisen Landesbank verfügt, im Gegensatz zu anderen Regionalbanken, weiterhin über ein Investment-Grade-Rating, welches auch für die Zukunft eine hervorragende Basis für den Zugang der Raiffeisen-Geldorganisation zu den nationalen und internationalen Geld- und Kapitalmärkten darstellen wird.

Zufriedenstellende Rentabilität

Aufgrund der Entwicklung der Geld- und Kreditmarktzinssätze lag der Zinsüberschuss mit 40,58 Mio. Euro um 13,44% unter dem Wert des Geschäftsjahres 2014. Der Provisionsüberschuss konnte um 14,73% auf insgesamt 11,91 Mio. Euro gesteigert werden. Ein wesentlicher Teil des positiven Betriebsergebnisses ist auf die erfolgreiche Verwaltung des Wertpapiereigendepots zurückzuführen. "Unsere umsichtige und weitsichtige Investitionsstrategie in einer weiterhin unsicheren und volatilen Marktlage hat sich wieder bezahlt gemacht", erklärt Generaldirektor Zenone Giacomuzzi.

Effiziente und schlanke Struktur

Die Betriebskosten konnten durch den disziplinierten Umgang mit den Ressourcen auf der Höhe des Vorjahreswertes gehalten werden. Gegen Jahresende mussten jedoch Hilfsmaßnahmen für italienische Banken in der Höhe von 4,5 Mio. Euro verbucht werden, welche nicht mit dem ordentlichen Bankgeschäft der Raiffeisen Landesbank Südtirol im Zusammenhang stehen. Diese außerordentlichen Belastungen führten dazu, dass die Betriebskosten um 33,82% auf 25.247.974 Euro angestiegen sind. Das "Cost-Income"-Verhältnis, das bekannteste Maß für Effizienz, liegt dennoch wiederum bei einem Spitzenwert von 41,52%.

Zweithöchster Gewinn seit Bestehen

Trotz schwierigem Wirtschaftsjahr und Beiträgen zur Sanierung italienischer Banken ist es der Raiffeisen Landesbank Südtirol im Jahr 2015 gelungen, einen Gewinn vor Steuern von 26,30 Mio. Euro (-22,26%) zu erwirtschaften. Mit einem Reingewinn von 18,11 Millionen Euro (-21,34%), konnte der zweithöchste Gewinn in der Unternehmensgeschichte geschrieben und ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr abgeschlossen werden. Die Vollversammlung genehmigte eine Dividendenausschüttung an die Aktionäre im Ausmaß von 5,6 Mio. Euro, 3,2% des Gesellschaftskapitals.

Starke Kapitalkraft

Das ausgezeichnete Geschäftsergebnis ermöglichte eine Erhöhung des Eigenkapitals der Raiffeisen Landesbank Südtirol von über 10 Mio. Euro. Die gute Eigenkapitalausstattung zeigt die Solidität der Bank und ist die Basis für deren zukünftige Entwicklung. Die harte Kernkapitalquote (sogenanntes "Common Equity Tier 1" bzw. "CET 1-Quote") beträgt 12,86%. Damit sind die aufsichtsrechtlichen Vorgaben für die nächsten Jahre bereits erfüllt und ein gesundes Wachstum der Bank gesichert. Diese positive Entwicklung erlaubt es, gerade im aktuell stürmischen Umfeld, in dem sich die Rahmenbedingungen stetig ändern und immer neue Vorschriften erlassen werden, den Kunden und Aktionären Sicherheit und Stabilität zu geben.

"Unser Bestreben bleibt es, dazu beizutragen, die Position der gesamten Raiffeisen-Geldorganisation Südtirols zu festigen", sagt Grüner.

Vorsorge wird immer wichtiger

Der von der Raiffeisen Landesbank Südtirol verwaltete Raiffeisen Offener Pensionsfonds fand im Jahr 2015 wieder kontinuierlich Interesse seitens der Kunden. Die neue Möglichkeit des Bausparens hat zudem für einen zusätzlichen Zufluss von Mitgliedern gesorgt. Die Anzahl der Mitglieder des Pensionsfonds ist um mehr als 22% auf über 26.000 und das verwaltete Vermögen, auch aufgrund der positiven Entwicklung an den Börsen, um über 17% auf fast 440 Mio. Euro angestiegen.

Ausblick

"Wir rechnen mit einem stabilen Geschäftsjahr. Die Wirtschaftsentwicklung in Südtirol wird laut Prognosen des WIFO der Handelskammer Bozen weiter an Fahrt zulegen. Die Kreditnachfrage kommt langsam wieder in Schwung. Wir rechnen damit, dass unser Kreditbestand geringfügig zunehmen wird und die Kundeneinlagen wieder stärkere Zunahmen aufweisen werden. Die außerordentlichen geldpolitischen Maßnahmen der EZB werden weiterhin für Liquidität und ein sehr niedriges Zinsniveau sorgen. Die insgesamt positive betriebliche Situation erlaubt es, mit vollem Einsatz an einer Reihe von innovativen Projekten zu arbeiten. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, um auch in Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit der Raiffeisen-Geldorganisation aufrecht zu erhalten. Im Focus stehen weiterhin die internationalen Unsicherheitsfaktoren, die hohe Staatsverschuldung und die Rückzahlungsfähigkeit der Unternehmen. Unser solides Geschäftsmodell und unsere gute Positionierung werden unsere Rolle im Finanzierungsgeschäft an Unternehmen in Südtirol weiter stärken; wir werden die Raiffeisenkassen tatkräftig unterstützen", so abschließend der Generaldirektor.

 

Zum Jahresabschluss 2015

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