Maria Peters gestaltet die Weihnachtskarte der Raiffeisen Landesbank Südtirol

Die Künstlerin Maria Peters erhielt vom Kunstbeirat der Raiffeisen Landesbank Südtirol den Auftrag zur Gestaltung der heurigen Weihnachtskarte. Für die Gestaltung der Weihnachtskarte 2018 versetzt sie die Madonna aus Altötting und den heiligen Josef in eine Wunderkammer des 16. Jahrhunderts.

Zum siebten Mal wurde heuer einer jungen Künstlerin im Rahmen der Kunstsammlung der Raiffeisen Landesbank Südtirol die Möglichkeit zur Ausführung eines Auftragswerks gegeben. Wie in den letzten Jahren von Sylvia Barbolini, Arianna Moroder, Gabriela Oberkofler, Nicolò Degiorgis, Cindy Leitner und Johannes Bosisio wurde die Weihnachtskarte der Raiffeisen Landesbank heuer von Maria Peters gestaltet. Für die Weihnachtsgrüße 2018 bringt sie mit Bleistift und Gouache die altöttinger Gottesmutter mit Kind und den heiligen Josef in einer Wunderkammer zu Papier.

1966 in Tirol geboren lebt und arbeitet Maria Peters heute in Wien. Nachdem sie von 1984 bis 2007 als freischaffende Restauratorin für Wandmalerei tätig war, studierte sie bei Prof. Bernhard Leitner an der Universität für angewandte Kunst und bei Renèe Green an der Akademie der Bildenden Künste in Wien.

Maria Peter liebt es, in ihren Bildern unterschiedliche Motive zu kombinieren um damit Geschichte zu erzählen. Für die Gestaltung der Weihnachtskarte 2018 versetzt sie die Madonna aus Altötting in eine Wunderkammer des 16. Jahrhunderts.

Das, möglicherweise in Burgund oder am Oberrhein entstandene, hohe frühgotische Gnadenbild der stehenden Muttergottes mit dem Kind ist eine der wichtigsten Marienfigur im süddeutschen Raum. Es kam 14. Jahrhundert nach Altötting. Der Grund für die weltweite Bekanntheit der Altöttinger Madonna liegt in einer Begebenheit aus dem 15. Jahrhundert. Im Jahr 1489 soll sich dort folgendes Wunder ereignet haben: Ein dreijähriger Knabe war in den Mörnbach gefallen und wurde für ertrunken gehalten. Die verzweifelte Mutter brachte das leblose Kind nach seiner Bergung in die der Muttergottes geweihten Kapelle von Altötting und legte es auf den Altar. Dort begann sie mit anderen Gläubigen für die Rettung ihres Kindes zu beten. Nach kurzer Zeit kehrte das Leben in den Körper des scheinbar toten Kindes zurück.

Die als Vorläufer heutiger Museen geltenden Kunst- und Wunderkammern sind in der Renaissance als Universalsammlungen entstanden. Im Zentrum des Interesses stand die Faszination für Raritäten und Kuriositäten ebenso wie das Bestreben, das gesamte Wissen der Zeit erfassen zu wollen. Dabei bezieht sich der für diese Sammlungen benutzte Begriff „Kunst- und Wunderkammer“ sowohl auf das Wunderliche des Betrachteten als auch die Verwunderung des Betrachters.
Indem Maria Peters in der Weihnachtskarte 2018 das Motiv der Madonna aus Altötting in die Kunst- und Wunderkammer des 16. Jahrhunderts verlegt, kombiniert sie das „Wundersame“ und „Überirdische“ der Religion mit dem Bedürfnis des Menschen, den universalen Zusammenhang aller Dinge darzustellen, mit dem Ziel, eine Weltanschauung zu vermitteln, in der Geschichte, Kunst, Natur und Wissenschaft zu einer Einheit verschmelzen.

Um dem Motive der Geburt Christi gerecht zu werden, hat die Künstlerin der Madonna von Altötting die Figur des Josef zu Seite gestellt. Mit auf der Hobelbank aufgestützten Händen „bewundert“ er die in der Mitte der Wunderkammer erscheinenden Madonna, deren reich verziertes Kleid sich kontrastreich vom der blassen Färbung der Wunderkammer abhebt. Neben der Madonna erscheint ein Hund, der als immer wiederkehrendes Motiv in den Arbeiten der Künstlerin eine bedeutende Rolle als „treuer“ Begleiter einnimmt.

Auf der Rückseite angebracht ist der auf die weihnachtliche Botschaft bezogene Text:

Vielleicht sind es ja wirklich bloß Bilder, jedoch sie geleiten uns, wie der rote Faden durchs Labyrinth.
Sie, die vertrauten Bilder, zeigen die Innenseite der Welt.“

Das Werk ist im Schalterraum der Raiffeisen Landesbank Südtirol ausgestellt.