Die Geschichte der Raiffeisenkasse Marling, Genossenschaft. 

Am Ende des 19. Jhdts. herrschte eine allgemein schwierige Zeit. In der Bevölkerung, die zur damaligen Zeit zum größten Teil aus Landwirten bestand, machte sich große Not breit. Glücklicherweise hatte Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der Bürgermeister von Weyerbusch in Deutschland, die zündende Idee, nach christlichen Grundsätzen diesem allgemeinen Notstand zu Leibe zu rücken. Er gründete die ersten Selbsthilfeeinrichtungen, die später seinen Namen tragen sollten.

Auch in Marling ging man daran, einen solchen „Spar- und Darlehenskassenverein“ zu gründen. Der damalige Schulleiter Franz Innerhofer sen. und der Pfarrer Anselm Pattis wurden am 2. Nov. 1895, dem Gründungstag der heutigen Raiffeisenkasse Marling, zum ersten Obmann des Vorstandes, bzw. zum Obmann des Aufsichtsrates gewählt.

Diese Initiative trug schon bald Früchte. Dies zeigte sich in der 1901 erfolgten Gründung der Kellereigenossenschaft Marling am Auffälligsten.

Der erste Weltkrieg war eine weitere Herausforderung, die aber gemeinsam gemeistert wurde. Nach der Annexion Südtirols an Italien begann ein weiterer Zeitabschnitt von Leid und Not. In dieser Zeit waren mehrere Obmänner im Amt. Lediglich der Zahlmeister, (heute würde man Direktor sagen), Franz Leiter, der nach der Ermordung des Zahlmeisters Franz Innerhofer jun. 1921 diese Stelle bekleidete, blieb bis 1966 im Amt. 

Trotz aller Widrigkeiten konnte in dieser schwierigen Zeit die Raiffeisenkasse Marling ihre Tätigkeit im Dienste der Bevölkerung fortführen, was auch in der Vermittlung von landwirtschaftlichen Bedarfsartikeln, wie Kunstdünger, Spritzmitteln und Maschinen zum Ausdruck kam. 

1956 wurde der erste eigene Sitz der Raiffeisenkasse Marling unter der Obmannschaft von Anton Ladurner, Gasteiger, gebaut, nachdem man vorher an verschiedenen Standorten in Miete war. 1976 konnte in der Gampenstrasse eine Filiale eröffnet werden. 1981 bis 1983 wurde der heutige Sitz der Raiffeisenkasse errichtet. 

Neben der wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinde hat die Raiffeisenkasse Marling stets auch das kulturelle Geschehen tatkräftig unterstützt. So konnte unter der Federführung der Raiffeisenkasse mit dem Dorfbuch, fünf Bänden einer Urkundensammlung und mehrerer Vereinschroniken die Geschichte Marlings in vorbildlicher Weise aufgearbeitet werden.

Das Bemühen der heutigen Leitung der Raiffeisenkasse Marling, auch in der augenblicklich schwierigen Wirtschaftslage, für die Bevölkerung der Gemeinde und für die Förderung der Kunden und der  Mitglieder zu arbeiten, ist unübersehbar und notwendig.