Die Veranstaltung der Raiffeisenkasse Bruneck zum Thema "Neuer Großmachtwettbewerb: Geopolitik wird zum Kompass für Investitionen – auch für Südtirol" am 08. August 2024, war ein großer Erfolg. Zahlreiche Gäste fanden sich ein, um sich über die aktuellen geopolitischen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Investitionen zu informieren.
Der Abend begann mit einem stimmungsvollen Willkommens-Aperitif auf dem Raiffeisenplatz, der den idealen Rahmen für erstes Networking bot. Nachdem der Geschäftsführer der Raiffeisenkasse Bruneck, Georg Oberhollenzer, die zahlreichen Gäste begrüßte, startete Michael Herzum, Leiter Economics & Macro Strategy der Fondsgesellschaft Union Investment aus Frankfurt, seinen Impulsvortrag. Herzum lieferte tiefgehende Einblicke in den gegenwärtigen Großmachtwettbewerb zwischen den USA und China um die globale Vormachtstellung und erläuterte, wie Geopolitik zunehmend als Kompass für Investitionen sowohl für Privatanleger*innen als auch für Unternehmen fungiert.
Herzum ging dabei auch auf die Frage ein, ob sich Europa vor einem US-Präsidenten Donald Trump fürchten müsse. "Fürchten ist ein großes Wort," so Herzum. "Sicher hätte ein US-Präsident Trump weitreichende Konsequenzen. Er wäre nicht gut für die Wirtschaft, weder für die amerikanische noch für die europäische. Das wird unterschätzt. Was wir im Wettbewerb der Großmächte brauchen, sind kühle Köpfe. Trump wäre da mit seiner permanenten Unberechenbarkeit in der Außenpolitik ein Unsicherheitsfaktor."
Bedeutung geopolitischer Themen für Südtirol
Im Anschluss an den Impulsvortrag von Herzum ging Christian Pfeifer, Chefredakteur der Südtiroler Wirtschaftszeitung, auf die Frage ein, wie sich diese globalen geopolitischen Entwicklungen auf die Realität in Südtirol herunterbrechen lassen und wie wichtig diese Themen für die Region sind. Pfeifer betonte, dass Südtirol als wirtschaftlich starke Region und Knotenpunkt im Herzen Europas stark von internationalen Entwicklungen beeinflusst wird. Neben Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Demografie, Migration und leistbarem Wohnen, müsse sich Südtirol auch mit diesen geopolitischen Themen auseinandersetzen. Die Konfrontation damit sei entscheidend, da sie lokale Investitionsentscheidungen und die wirtschaftliche Stabilität der Region maßgeblich beeinflussen könnten.
Die anschließende Diskussionsrunde ermöglichte es dem Publikum, einige Fragen zu stellen und intensiv über die Themen zu debattieren. Diese lebhafte Diskussion bot den idealen Rahmen für vertiefte Gespräche und Networking bei einem sommerlichen Umtrunk auf dem Raiffeisen Platz in entspannter Atmosphäre.