Wie sich der Tourismus neu erfindet

An die 250 Zuhörer waren am Freitagabend gespannt in den Kultursaal nach St. Michael/Eppan gekommen, um den renommierten Trendforscher Harry Gatterer live zu erleben. Unter den Gästen befanden sich dabei auch eine Vielzahl an Experten der Südtiroler Tourismusbranche, sowie viele Interessierte Hoteliers, Gastronomen und Mitglieder der Raiffeisenkasse Überetsch.

Nach der Eröffnung des Abends durch den Obmann der Raiffeisenkasse Überetsch, Philipp Oberrauch, und den Grußworten des Präsidenten des Tourismusvereins Eppan/Raiffeisen, Philipp Waldthaler, waren alle auf die Ausführungen des Geschäftsführers des Zukunftsinstituts Deutschland und Österreich gespannt. Fragen wie „Welche neuen Technologien beeinflussen den Tourismus?“ oder „Muss sich Südtirol in Zukunft sorgen um sein Geschäftsmodell machen?“ brannten den Zuhörern förmlich unter den Nägeln.

Anschließend tauchte das Publikum mit Harry Gatterer in einen spannenden Blick in die Zukunft ein, bei welchem neben den vielen technischen Entwicklungen aber vor allem das Individuum Mensch mit seinen ureigensten Bedürfnissen im Zentrum stand: „Trotz oder gerade aufgrund der Technisierung sucht der Mensch nach bleibenden Erinnerungen und will diese mit allen Sinnen erleben“, führte Gatterer aus. Dabei attestierte er dem Südtiroler Tourismus sehr gute Zukunftsaussichten, da dieser auch von der Bevölkerung selbst authentisch gelebt wird. Als Herausforderung bezeichnete er die Urlauber von morgen, welche zu einem hohen Prozentsatz aus dem nichteuropäischen Raum stammen werden.

Bei der folgenden Diskussionsrunde mit Tourismusexpertin Greti Ladurner, dem Referenten, dem Direktor des HGV Thomas Gruber sowie dem Obmann der Raiffeisenkasse und dem Präsidenten des Tourismusvereins Eppan/Raiffeisen wurde versucht die konkreten Auswirkungen auf Südtirol der von Harry Gatterer dargestellten Inhalte zu erörtern. So wurde z.B. das Geschäftsmodell von Airbnb und dessen Vor- und Nachteile diskutiert. Beim Versuch dem Referenten einen konkreten Tipp für die Südtiroler Tourismusbranche zu entlocken, ließ sich dieser in Bezug auf die häufig vorhanden Zukunftsängste lediglich dazu hinreißen die Besinnung auf die eigenen Stärken, sowie eine gewisse Gelassenheit nicht aus den Augen zu verlieren.

Passende musikalische Einlagen rund ums Thema Zukunft bot das Posaunenquartett „SonOro“ mit Hans Finatzer an der Spitze. Günther Heidegger begleitete als Moderator das Publikum gewohnt charmant durch den Abend, welcher mit vorzüglichen Südtiroler Weinen und kleinen Leckerbissen abgerundet wurde. Hierbei mischte sich auch Harry Gatterer unter die Gäste und es wurde noch ausgiebig gefachsimpelt.