Unsere neue Führung

Die Raiffeisenkasse Lana hat eine bewegte Zeit hinter sich und viele Herausforderungen vor sich.

 

Was sind die Gründe für die stetigen Veränderungen in der Raiffeisenkasse Lana?

Harald Werth: Der Strukturwandel rüttelt im Zeitalter der Digitalisierung auch an den Grundfesten der lokalen Genossenschaftsbanken. Unsere stark genossenschaftliche Ausrichtung war teilweise mit dem neuen Finanzmarkt nicht mehr konform, die Banca d’Italia hat uns auch auf die geänderten Spielregeln hingewiesen und wir haben unsere Bank neu ausgerichtet.

 

Wie wirkt sich diese Neuausrichtung aus? 

Harald Werth: Unser Geschäftsmodell wurde dahingehend geändert um letztendlich mehr Rücklagen zu bilden. „Etwas mehr zurücklegen für schlechte Zeiten“ so wie es in jeder Familie auch üblich und sinnvoll ist. Dies soll durch Kosteneinsparungen und gesteigerte Produktivität erreicht werden.

 

Wie sehen sie die Zukunft der Raiffeisenkasse Lana? 

Florian Kaserer: Eine moderne Genossenschaftsbank zeichnet eine nachhaltige Rentabilität aus, sie vermittelt uns Sicherheit und steht für regionale Qualität. Wir sind zuversichtlich und entschlossen diesem Qualitätsanspruch gerecht zu werden und achten darauf, dass über 80% der Wertschöpfung im Tätigkeitsgebiet verbleibt. Wir haben Vertrauen in die Strukturen und das Umfeld der Raiffeisenkasse Lana. Beim Thema „Vorsorge“ sehen wir ein Umdenken und eine nachhaltige Veränderung der klassischen Geschäftsfelder Finanzierung, Anlageberatung und Versicherung. Wir verstehen uns als Partner unserer Kunden und helfen ihnen ihre Zukunft zu planen und zu sichern.

 

 

Und nun würden wir gerne noch etwas über Sie beide erfahren.

 

Erzählen Sie uns etwas über ihre bisherige berufliche Laufbahn? 


Harald Werth: Ich habe meine berufliche Laufbahn 1996 als Lohnbuchhalter in der Verlagsanstalt Athesia GmbH begonnen, übernahm 2008 die Verantwortung als Kaufmännischer Leiter der Druckereien bei der Athesia Druck GmbH, konnte mich von 2011 bis 2017 als Geschäftsleiter der Druckereien bewähren und wurde 2017 zum Geschäftsleiter Medien & Druck ernannt.

Als Mitglied der Raiffeisenkasse Lana wurde ich 2011 als Vertreter von Gargazon in den Verwaltungsrat gewählt.

Im April 2017 wählte mich der Verwaltungsrat zum neuen Obmann der Raiffeisenkasse Lana.

In Vertretung des Bezirkes Burggrafenamt sitze ich zudem im Verwaltungsrat der Raiffeisen Landesbank. 

Florian Kaserer: Ich war Berater von Führungskräften und Experten für Strategie, Finanzen, Compliance und Informationstechnologie. Ich war vorwiegend bei Banken in Frankfurt und Wien tätig. Zuvor war ich als Business Analyst bei zwei deutschen Landesbanken tätig. Meine berufliche Laufbahn begann ich bei Accenture, einem der weltweit führenden Finanzdienstleister. Zuvor habe ich an der Technischen Universität Wien und der Middlesex University in London studiert. Diese Erfahrungen haben aus mir einen gefragten Praktiker in den Bereichen Banksteuerung, Risikomanagement, Rechnungswesen und aufsichtsrechtliches Meldewesen, Kapital und Regulierung gemacht.

 

Wie sehen sie Ihre Rolle in der Raika Lana? 

Harald Werth: Als gewählter Vertreter der Mitglieder und Obmann einer der größten Raiffeisenkassen des Landes sehe ich meine Rolle als Interessensvertreter der Mitglieder.

Ich möchte die Werte der Genossenschaft bewahren, sie nach außen tragen und gemäß unserem Leitbild  zum Wohle der Mitglieder und des Tätigkeitsgebietes handeln.

Als Mitglied des Verwaltungsrates bin ich mit allen Befugnissen der ordentlichen und außerordentlichen Verwaltung ausgestattet und  vor allem für die Festsetzung der strategischen Zielsetzung, der Geschäfts- und Finanzpläne sowie der Leitlinien des Risikomanagements zuständig. 

Florian Kaserer: Als Mitglied der Geschäftsleitung führe ich in der Rolle des Direktors die Raika Lana im Interesse der Mitglieder, Kunden, Mitarbeiter sowie des Verwaltungs- und Aufsichtsrats. Dabei werde ich von meinen Kollegen Hansjörg Kuen, Leiter Markt (Vize-Direktor) und Anton Augscheller, Leiter Finanzen unterstützt.

Ich sehe das große Einzugsgebiet und die dynamische Wirtschaft im Tätigkeitsgebiet als strategischen Wettbewerbsvorteil. Mein Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Professionalisierungsmöglichkeiten in den Bereichen der Wohnbauberatung, Projektfinanzierung, Vorsorge- und Anlageberatung und natürlich unser Versicherungszentrum, einer angemessenen Rentabilität und Eigenkapitalstärke, sowie einem vernünftigen Umgang mit den Risiken. Und natürlich bin ich mir auch der sozialen Verantwortung bewusst. Die Raika Lana soll ein verlässlicher und kompetenter Partner für die Mitglieder und Kunden und ein sicherer Arbeitsplatz für die Mitarbeiter bleiben und in dieser Position der Stärke den Aufbau der Raiffeisen Gruppe aktiv mitgestalten.

 

Herr Dr. Werth, welche Rolle spielt die Genossenschaft im heutigen Kontext?

Auch in der schnelllebigen Welt von heute sehe ich die Rolle unserer Genossenschaft im lokalen Wirtschaftskreislauf aktueller denn je. Die Orientierung an den genossenschaftlichen Grundsätzen der Gegenseitigkeit ohne Spekulationszwecke bei gleichzeitigem Ziel die Mitglieder und die örtliche Gemeinschaft bei Bankgeschäften und Bankdienstleistungen zu begleiten und zu begünstigen ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Raiffeisen-Identität. Gleichzeitig müssen die Ertragsfähigkeit und die Risikotragfähigkeit zentrale Themen für unsere Genossenschaft sein, damit eine angemessene Eigenkapitalausstattung das Fortbestehen der Raiffeisenkasse garantiert. In einem verschärften Wettbewerbsumfeld bildet die Eigenkapitalausstattung der Genossenschaft eine entscheidende Rolle für die Weiterentwicklung der Raiffeisenkasse.

 

Herr Dr. Kaserer, welche Rolle spielt dabei der internationale Finanzmarkt? 

Der internationale Finanzmarkt hat auch unsere Genossenschaftsbank verändert. Wir müssen laufend wirtschaftliche und regulatorische Anforderungen und deren Auswirkungen interpretieren, Abhängigkeiten identifizieren und Prioritäten festlegen. Dadurch entstehen kohärente Schritte zur Veränderung. Nur so kann die Raika Lana dem Druck der Regulierungsvorschriften und Dauerniedrigzinsen, der steigenden  Investitionskosten, der Konkurrenz ausländischer Direktbanken und italienischer Großbanken, sowie dem Trend zu einer immer kürzeren Veranlagungsdauer bis hin zu Direktinvestitionen standhalten. Ich vertraue dabei neben meinem funktionsübergreifenden Fachwissen auf die umfangreiche Erfahrung in der Weiterentwicklung von regionalen Banken.

 

Was verbindet sie mit der Marke Raiffeisen? 

Harald Werth: Mit der Marke Raiffeisen verbinde ich auch meine Kindheit, welche ich in Gargazon verbringen konnte. Dabei wurde ich bereits von Kindesbeinen an mit dem Spargedanken der Raiffeisenkasse konfrontiert. Aber auch später konnte ich Raiffeisen als verlässlichen Partner erleben, welcher mir in verschiedenen Lebenssituationen zur Seite stand. So war es für mich eine klare Entscheidung auch Verantwortung in den Gremien der Lokalbank zu übernehmen. 

Florian Kaserer: Persönlich verdanke ich dem Raiffeisengedanken und seiner Förderung kultureller und breitensportlicher Aktivitäten viele schöne Erinnerungen. Dies und die Faszination “Südtirol” – ein Land mit Innovationskraft und Tatendrang und Betrieben mit internationaler Wettbewerbsfähigkeit, hat mich bewogen, nachdem ich vor 6 Jahren nach Hause zurückgekehrt bin, nun auch beruflich hier Fuß zu fassen.

Die grenzüberschreitenden Erfahrungen haben mein Gespür für das zwischenmenschliche Zusammenleben geprägt. Ich bin gerne unter Menschen und ich freue mich über jedes interessante Gespräch, ob nun im Büro, beim Berg gehen oder bei einem guten Essen. Ich bin eben ein kommunikativer Team-Player mit Führungsqualitäten.

 

Ein letztes Wort?

Harald Werth und Florian Kaserer: Wir möchten uns bei allen Mitgliedern und Kunden für ihr Vertrauen bedanken. Bei den Mitarbeitern möchten wir uns besonders für ihren Einsatz bedanken.

Wir freuen uns Sie kennenzulernen und wünschen Ihnen einen guten Rutsch, Gesundheit, Freude und Zuversicht.

 

Das Interview wurde von Hans Weis, Leiter Innovation & Marketing geführt.