Bewerbung
Ein Lebenslauf ist vermutlich der wichtigste Teil deiner Bewerbung. Er ist im Wesentlichen eine Zusammenfassung über dich und deine bisherigen Erfahrungen. Auch wenn immer mehr Unternehmen eine schnelle Bewerbung in kurzer Zeit anbieten, wirst du in den allermeisten Fällen in einem zweiten Moment doch gebeten, einen ausführlichen Lebenslauf abzugeben.
Persönliche Daten
- Name und Adresse: Vollständiger Name, Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Ort.
- Kontaktdaten: Telefonnummer und E-Mail-Adresse.
Berufserfahrung
- Chronologisch: Beginne mit deiner aktuellen oder letzten Position und arbeite dich rückwärts vor.
- Präzise Beschreibungen: Gib klare Beschreibungen deiner Rollen und Verantwortlichkeiten an.
Ausbildung
- Akademische Laufbahn: Liste deine akademischen Qualifikationen mit den neuesten zuerst auf.
- Weiterbildungen: Schließ relevante Kurse und Zertifikate ein.
Sprachkenntnisse
- Mehrsprachigkeit hervorheben: Gib alle deine Sprachkenntnisse an und bewerte deine Sprachfähigkeiten ehrlich.
- Geburtsdatum: Die Angabe vom Geburtsdatum ist nicht verpflichtend, wird aber in den meisten Lebensläufen angegeben.
- Foto: Ein professionelles Foto ist in Südtirol üblich, aber nicht zwingend erforderlich.
- Fachliche Kompetenzen: Liste spezifische Fähigkeiten und Kenntnisse auf, die für die angestrebte Position relevant sind (z.B. das Beherrschen einer speziellen Software).
- Soft Skills: Soft Skills sind Eigenschaften und Fähigkeiten, die angeben, wie gut du mit anderen zusammenarbeiten kannst oder wie du mit verschiedenen Situationen umgehst, wie z.B. Teamwork, Kommunikation, Problemlösungsfähigkeiten, Flexibilität und Zuverlässigkeit.
- Hobbys und Interessen: Wenn du Hobbys oder Interessen angibst, stelle sicher, dass diese für die Stelle relevant sind oder deine Persönlichkeit positiv unterstreichen.
- Ehrenamt / Nebenverdienste: Bei solchen Angaben sollte immer hervorgehoben werden, was der Mehrwert für die neue Arbeit sein kann, z.B. Brandschutzkurse als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr.
- Erklärungen für Lücken im Lebenslauf: Wenn du längere Zeiträume hast, in denen du weder gearbeitet noch eine Ausbildung gemacht hast, solltest du diese erklären, z.B. durch einen 3-monatigen Auslandsaufenthalt zur Verbesserung deiner Englischkenntnisse.
- Datenschutzerklärung: Einige Firmen möchten die explizite Erlaubnis zur Verwendung und Verarbeitung deiner personenbezogenen Daten. In diesem Fall reicht der folgende Satz mit Datum und deiner Unterschrift auf deinem Lebenslauf: „Im Sinne des Art. 23 des GVD Nr. 196/2003 bzw. DSGVO 679/2016 gebe ich die Zustimmung zur Verarbeitung der personenbezogenen Daten“.
- Datum und Unterschrift: Dein Lebenslauf sollte immer mit einem Datum – zumindest Monat und Jahr – und einer Unterschrift versehen werden. Die Unterschrift kann auch als Grafik, z.B. Scan oder Foto, eingefügt werden.
Layout und Design
- Layout: Verwende ein sauberes Layout, das deine Informationen gut strukturiert und leicht lesbar macht. Es gibt verschiedene kostenlose Layouts oder Online-Tools, die dir helfen, deinen Lebenslauf ansprechend zu gestalten. Meistens werden Lebensläufe in Textform oder als Tabelle dargestellt.
- Design: Vermeide übermäßige Dekorationen. Ein professionelles, schlichtes Design ist vorzuziehen.
- Format: Sende deinen Lebenslauf als PDF-Datei. Ein offenes Dokument (z.B. eine Word-Datei) kann problemlos bearbeitet und verfälscht werden.
Anpassung an die Stelle
- Maßgeschneidert für den Job: Pass deinen Lebenslauf an die spezifische Stelle an, für die du dich bewirbst. Hebe die relevanten Erfahrungen und Fähigkeiten hervor.
So ist es richtig:
- Gut strukturiert, wie die Person, die das Unternehmen einstellen will
- Zwei bis drei Seiten
- Aktuell – vor allem bei Kontaktdaten und Erfahrungen
- Korrekte Rechtschreibung und Grammatik; lass deinen Lebenslauf von jemandem Korrektur lesen
- Ehrliche Einschätzungen und ein positives Gesamtbild
So nicht:
- Falsche Angaben bezüglich Kenntnissen, die du nicht hast, kommen schnell ans Licht.
- Standardvorlagen ohne Individualisierung
- Zu viel Text
- Persönliche sensible Daten wie Familienstand, Religion, sexuelle Orientierung, politische Ausrichtung
- Negative Aussagen über frühere Arbeitgeber*innen
- Unprofessionelle Email-Adressen, wie z.B. sexyclaudi@hotmail.com
- Lieber kein Foto als ein unseriöses Selfie vom letzten Urlaub
Der Europass-Lebenslauf ist ein standardisierter Lebenslauf, der in ganz Europa anerkannt wird. Er erleichtert es dir, deine Fähigkeiten und Erfahrungen unabhängig vom Land, in dem du dich bewirbst, zu präsentieren. Wenn du also deinen Lebenslauf erstellst, könnte es sinnvoll sein, ihn im Europass-Format zu gestalten, um international punkten zu können.
- Europass Lebenslauf Vorteil: Kostenlos, keine Registrierung notwendig; Wenn du dich registrierst, kannst du jederzeit deinen Lebenslauf aktualisieren und in verschiedenen Sprachen erstellen.
- Lebenslauf.com by Xing Vorteil: Kostenlos, keine Registrierung notwendig. Bei Registrierung können deine Daten direkt in dein Xing-Profil übertragen werden.
- CVApp Vorteil: Intuitiv, kostenlos, keine Registrierung notwendig, Möglichkeit einen bestehenden Lebenslauf hochzuladen.
- Bewerbung2go by Jobware Vorteil: Kostenlos, keine Registrierung notwendig, Möglichkeit das Anschreiben im gleichen Design zu erstellen.
In einem Motivations- oder Begleitschreiben hast du als Bewerber*in die Möglichkeit, deine eigene Motivation für die ausgeschriebene Stelle mitzuteilen. Während das Motivationsschreiben vor einigen Jahren noch Pflicht war, ist es heute vielfach nicht mehr gefragt. Trotzdem kann ein überzeugendes Begleitschreiben oft genau deshalb, weil es nicht erwartet wird, einen Unterschied machen. Mit einem solchen Schreiben kannst du zeigen, dass du dich nicht nur mit der Stelle, sondern auch mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast.
- Persönliche Anrede: Wenn du den Namen der Ansprechperson kennst, sprich diese direkt an.
- Einstieg: Beginne mit einer Aussage, die Interesse weckt. Erkläre gleich, was dich an der Stelle und am Unternehmen interessiert.
- Hauptteil: Stelle Verbindungen zwischen dir und dem Job her durch Erfahrungen, die du bereits gemacht hast oder Qualifikationen, die zur Arbeit passen (könnten).
- Schluss: Unterstreiche deine Begeisterung und die Hoffnung, in diesem Unternehmen arbeiten zu können.. Schließe gerne mit einem Handlungsaufruf ab, z.B. einem Vorschlag für ein persönliches Kennenlernen.
- Individualität: Vermeide jede Art von Floskeln und Standardformulierungen. Dein Anschreiben soll so individuell wie du selbst sein.
- Klarheit & Kürze: Halte dein Anschreiben kurz und prägnant, es sollte niemals länger als eine Seite sein.
- Professionelles Format: Wie auch beim Lebenslauf, achte auf ein sauberes Layout und eine fehlerfreie Sprache.
Vor einigen Jahren brachte man seine „Bewerbungsmappe“ persönlich zu einem Unternehmen, um die Unterlagen dort abzugeben. Heutzutage ist das aufgrund digitaler Möglichkeiten kaum noch erforderlich, und immer häufiger werden Bewerbungen im Papierformat gar nicht mehr akzeptiert. Trotzdem solltest du neben Lebenslauf und Motivationsschreiben weitere Bewerbungsunterlagen zumindest zur Hand haben, sollten diese im Laufe des Bewerbungsverfahrens gebraucht werden.
Zu diesen Unterlagen gehören in erster Linie:
- Zertifikate und Diplome von Schulen, Universitäten, Lehrgängen sowie abgeschlossenen Aus- und Weiterbildungen
- Arbeitszeugnisse und Referenzen von früheren Arbeitgeber*innen
- Arbeitsproben, falls relevant, z.B. bei Grafiker*innen, Architekt*innen usw.
- Personalausweis oder andere Dokumente, wie z.B. Führerschein
- Spezifische Nachweise, wie beispielsweise Staplerführerschein, Erste-Hilfe-Kurs, Brandschutzkurs, Strafauszug (z.B. bei Kinderbetreuung)
- Formulare des Unternehmens, wie z.B. eigene Fragebögen oder andere Formulare
- (Digitale) Kopien: In den allermeisten Fällen reicht eine Kopie des Dokuments bzw. ein digitaler Scan.
- Digitale Ordnung: Solltest du alle Unterlagen einzeln abspeichern, achte darauf, dass der Inhalt des Dokuments bereits im Dateinamen steht (z.B. Maturadiplom2022.pdf).
- Ein Dokument: Solltest du alle Zeugnisse in einem Dokument zusammenfassen, sortiere diese nach Themen, Wichtigkeit und Aktualität. Beziehe dich dabei idealerweise auf deinen Lebenslauf und halte die gleiche Reihenfolge ein. Neuere und wichtigere Dokumente sollten im Dokument weiter vorne zu finden sein.
- Erleichterung: Je vollständiger deine Bewerbungsunterlagen insgesamt sind, umso einfacher machst du es den Mitarbeiter*innen, die den Bewerbungsprozess durchführen.

Eine Initiativbewerbung ist eine Bewerbung, die du bei einem Unternehmen einreichst, auch wenn sie keine offenen Stellen ausgeschrieben haben. Du zeigst damit dein Interesse an einer möglichen zukünftigen Beschäftigung und präsentierst deine Fähigkeiten und Qualifikationen. Initiativbewerbungen sind sinnvoll, wenn du spezielles Interesse an einem bestimmten Unternehmen hast.
Vorteile:
- Weniger Konkurrenz: Da es keine offizielle Stellenausschreibung gibt, hast du möglicherweise weniger Mitbewerber*innen.
- Zeigt Initiative: Eine Initiativbewerbung zeigt dein Engagement und deine Motivation.
- Frühzeitiger Zugang: Du könntest für einen Job in Betracht gezogen werden, bevor dieser öffentlich ausgeschrieben wird.
Nachteile:
- Ungewisse Erfolgsaussichten: Da es keine offene Stelle gibt, ist das Risiko für eine Absage groß.
- Zeitaufwand: Der Aufwand, sich initiativ zu bewerben, ist im Verhältnis zur Erfolgschance sehr hoch.