Raiffeisen Werte mit Herz 2019

Die Nominierungen
Projekte O-Z

ÖBPB "Zum Heiligen Geist“
Initiative für die Bürger vom ÖBPB "Zum Heiligen Geist"

Der ÖBPB, öffentlicher Betrieb für Pflege- und Betreuungsdienste "Zum Heiligen Geist", organisiert eine Initiative für Bürger zu verschiedenen Themen. Durch die verschiedenen Veranstaltungen bzw. Thematiken, will der ÖBPB eine Unterstützung anbieten für den Umgang mit betroffenen Menschen.

Diese Vortragsreihe startet im Februar 2019 zum Thema Demenz. Ein präsentes Thema in unserer Gesellschaft. Jedes Jahr erkranken weltweit etwa 10 Millionen Menschen an Demenz. In Südtirol sind das 10 – 12.000 Fälle pro Jahr. Jeder 3. über 80-Jährige ist von Demenz betroffen. Die Referentin Benedikta Fischnaller, welche langjährige Erfahrung als Bereichsleitung im ÖBPB Brixen hat, im Bereich, wo Menschen leben, die von Demenz betroffen sind, zeigt in ihrem Vortrag Möglichkeiten zum besseren Verständnis zu diesem Thema auf, mit folgendem Inhalt:

- Grundkenntnisse im Umgang mit Menschen, die von Demenz betroffen sind

- Wie erkenne ich, dass es sich bei einer Person um beginnende Demenz handeln kann?

- Was kann ich in der Begleitung von Menschen die von Demenz betroffen sind, tun? Möglichkeiten in der Begleitung bei herausforderndem Verhalten

ÖBPB "Zum Heiligen Geist“
Tagespflegeheim für Menschen, die von Demenz betroffen sind

Betreuungskonzept Tagespflegeheim Hartmannheim für Menschen, die von Demenz betroffen sind.

Die Demenz ist eine chronische Erkrankung, die Defizite in kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten umfasst und zu einer Beeinträchtigung sozialer und beruflicher Funktionen führt. Vor allem sind das Kurzzeitgedächtnis, ferner das Denkvermögen, die Sprache, die Motorik und auch die Persönlichkeitsstruktur betroffen. Charakteristisch für die Demenz ist der Verlust von Denk- und Erinnerungsfähigkeiten.

In Europa sind ca. 10 Millionen Menschen von einer Demenz betroffen. In Italien sind es ca. 900.000 Menschen, in Südtirol bis zu 12.000. Tendenz steigend.

In Anbetracht dieser Zahlen wird die „Demenz“ in Zukunft die wesentliche Herausforderung in der Betreuung sein, und es gibt zahlreiche Studien, die bestätigen, wie wichtig die psychosoziale Begleitung im geschützten Rahmen ist, um die Betroffenen und ihre pflegenden Angehörigen zu unterstützen, und dass es durch eine gezielte Betreuung in spezifischen Tagesheimen zu einer Reduzierung von Verhaltensauffälligkeiten und Stressmomenten für die Betroffenen und die Bezugspersonen kommt.

Diese Tatsache bestärkt uns in unserem Vorhaben, unser Angebot zur Verfügung zu stellen. Im Hartmannsheim, einer der Strukturen des ÖBPB "Zum Heiligen Geist", betreut ein multikulturelles Team bis zu max. 8 Personen. Das Angebot richtet sich an Menschen, die ein individuelles, professionelles Begleitungs- und Betreuungsangebot, einen angemessenen Rahmen und ein soziales Umfeld brauchen, um ihre Persönlichkeit in Würde leben zu können. Es wird die medizinische Grundversorgung gewährleistet, Angebote zur Tagesstrukturierung, Mahlzeiten, verschiedene Ruhemöglichkeiten.

ÖBPB "Zum Heiligen Geist“
Zusammenarbeit mit den Vereinen

Es besteht eine geplante Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen Betrieb für Pflege- und Betreuungsdienste und den Vereinen von Klausen und Umgebung. Es fiel uns auf, dass reges Interesse von Seiten der Vereine bestand und besteht, sich im Seniorenwohnheim einzubringen, und dass die Angebote sich auf die beiden letzten Monate des Jahres konzentrierten. So kam uns das Erstellen eines Jahresplanes sinnvoll. Die Senioren werden von den Vereinen teilweise zu externen Veranstaltungen geladen und teilweise werden diese im Haus organisiert.

Z.B.:
- FF: kommt die Senioren mit ihren Bussen holen und begleitet sie zu Stadtfesten bzw. Besichtigung der Gerätehalle
-Theaterverein: Generalprobe wird in Räumlichkeit von Haus gemacht, Senioren werden zu Erstaufführung eingeladen
- ELKI kommen mit „Leiterwagele“: Palmbesen binden, Märchen erzählen, Kinder stellen sich vor und sagen wie alt sie sind, Heimbewohner idem = Kurzbesuch = Glücksmoment
- Carabinieri: teilen in Montur jährlich Nikolaussäckchen aus
- Schützen: Bei Feierlichkeiten, wenn sie sowieso bereits ihre Trachten tragen, kommen sie in Tracht zu Besuch, sich anschauen zu lassen und über Andreas Hofer etc. zu plaudern
- Männerchor: kommen zu Proben ins Haus
- Fußballverein: mit Heimbewohnern ein Spiel anschauen, umgekehrt kommen Fußballer auf einen "Ratscher" ins Heim und noch andere mehr

In Brixen laufen auch bereits einige Initiativen, um ebenfalls ein Projekt dieser Art dieser aufzubauen.

oew - Organisation für Eine solidarische Welt
100% Fair play - Fußball verbindet

Ganz egal wo auf der Welt: Wo ein Ball ins Rollen kommt, finden Menschen zusammen. Auf dieses ursprüngliche, verbindende Element des Fußballs stützt sich die oew-Initiative 100% Fairplay. Mit der Fußball-WM als Vorbild wurden 2018 verschiedene Events organisiert, die einen ungezwungenen Austausch unterschiedlichster Altersgruppen und Nationalitäten mittels Sport ermöglichten. Das interkulturelle Organisationsteam (bestehend aus ein- und zweiheimischen Ehrenamtlichen, mit und ohne Fluchterfahrung) organisierte 100% Fairplay in Form eines sportlichen Großevents mit verschiedenen Spielrunden und bewies, dass Fußball Menschen verbinden kann:

1. Erstes Kennenlernen beim „VORRUNDENSPIEL“: Public viewing im Hof des Hauses der Solidarität in Brixen, bei dem Bewohner des Hauses gemeinsam mit Einheimischen und Bewohner*innen der Brixner Asylunterkünfte den WM-Spielen entgegen fieberten.

2. Lockere Begegnungsmomente beim „WARM UP“: Über die Sommermonate versammelte die oew Anfänger wie Profis zum wöchentlichen Freizeitkicken auf dem Bolzplatz Campill in Milland.

3. Verbindende Elemente beim „FIELDWORK“: 15 Fußballmotive aus zehn Ländern wurden beim Fotowettbewerb #letsplayworldwide der oew gesammelt.

4. Teambuilding im „STADION“: Knapp 100 Teilnehmer*innen jeder Altersgruppe, sportlichen Könnens, physischer Veranlagung, Kultur und Sprachgruppe trafen sich zum etwas anderen Fußballturnier auf dem Bolzplatz Campill. Die Teams wurden zusammengelost. Den digitalen Anpfiff der Spiele gab Hannes Fink, Kapitän des FC Südtirol.

5. Reflexion in der „KABINE“: Im Dezember wurde in Form einer "Conflict kitchen", m. a. W. interaktive Dialogrunden mit Fußballexperten, darüber reflektiert, was stärker ist: das verbindende oder trennende Element von Fußball: Ist "Calcio" wirklich eine runde Sache? 

oew - Organisation für Eine solidarische Welt
RepairCafe - Reparieren statt wegschmeißen

2017 hat in Brixen, basierend auf einer Idee von motivierten Freiwilligen, unter der Trägerschaft der oew, das erste RepairCafe von Brixen seine Türen geöffnet. Die Idee ist ganz simpel: Menschen treffen sich, um gemeinsam Dinge zu reparieren, wobei anwesende Expert*innen den Besucher*innen, die kaputte Gegenstände mitbringen, dabei helfen, diese zu reparieren. Dies passiert seither monatlich: Zahlreiche Expert*innen unterschiedlichen Alters haben sich der Idee angeschlossen und stellen ihre Fähigkeiten monatlich zur Verfügung. Das RepairCafe wird von zahlreichen Brixner*innen genutzt. Ein kaputter Stuhl, ein zersprungener Handybildschirm, ein Loch im Pulli? Mit all diesen und vielen weiteren Dingen kamen und kommen die Besucher*innen des RepairCafes an jedem zweiten Donnerstag im Monat zum Visavis, um gemeinsam mit den Expert*innen die Gegenstände zu reparieren. Die Reparaturen werden kostenlos angeboten. Die Idee besteht darin, dass gemeinsam ein Lernprozess stattfindet und somit im Nachhinein zukünftige Reparaturen sogar selbstständig durchgeführt werden können. Durchschnittlich werden so zirka 25 Gegenstände pro Abend repariert.

Am Abend entwickelt sich immer ein reger Austausch zwischen den Expert*innen, Netzwerke werden geknüpft und Personen motiviert. Sogar Freunde*innen und Bekannte werden zum Mitmachen motiviert, mit dem Ziel, ihre Fähigkeiten in der einen oder anderen Form einzubringen. Auch die Besucher*innen interessieren sich nicht ausschließlich für die Reparatur ihres persönlichen Gegenstands, sondern es entwickeln sich schnell Gespräche zwischen Expert*innen und Besucher*innen aber auch unter den Besucher*innen, die sich um die der Thematik zu Grunde liegenden Umweltproblematiken drehten: Themen wie Müll, Ressourcen und „Wegwerfgesellschaft".

Otelo Brixen. Offenes TEchnoLOgielabor
Offenes TEchnoLOgielabor

In Brixen gibt es seit eineinhalb Jahren das erste Otelo Südtirols. Otelo bedeutet Offenes Technologielabor. In einem offenen Technologielabor können Initiativen frei und ohne Leistungsdruck ihre Ideen verwirklichen. Es bieten kostenlose Räume für kreative Aktivitäten in den verschiedensten Feldern: Technik, Medien, Kultur, Soziales, Kunst ...

Ebenso ist Otelo sowohl für Freizeitaktivitäten als auch für berufliche Tätigkeiten geeignet, für Bildungs- und Kulturinitiativen, für Spirituelles, Philosophisches, Handwerkliches, Künstlerisches - den Themen sind keine Grenzen gesetzt. Voraussetzung ist lediglich, dass keine kommerzielle Tätigkeit stattfindet. Es muss nichts Funktionierendes oder Verwertbares entstehen – so lautet die Grundphilosophie. Otelo möchte die Voraussetzung schaffen, Personen jeden Alters bei der Entwicklung, Vertiefung und Umsetzung eigener Ideen in Milland, Brixen und Umgebung zu unterstützen und zu begleiten.

Pumuckl Second Hand – Elki
Pumuckl Second Hand

Seit nun mehr 16 Jahren bieten wir im Pumuckl Second Hand in der Stadelgasse einen besonderen Ort zum Shoppen an. Unser Second Hand Markt hat sich aus dem Bedürfnis einiger engagierter Mütter, welche im ELKI tätig waren, heraus entwickelt, gebrauchte aber gut erhaltene Bekleidung und Sportgeräte u.Ä. nicht einfach wegzuwerfen, sondern zu fairen, leistbaren Preisen weiterzugeben. Viele Gebrauchsgegenstände sind, nachdem sie ein Kind getragen bzw. verwendet hat, noch völlig intakt.

Es ist sowohl vom ökonomischen, als vor allem auch vom ökologischen Standpunkt her sinnvoll, die Dinge so lange als möglich zu benutzen. Somit erfüllt der Second Hand sowohl einen sozialen, aber eben auch einen ökologischen Zweck. Angesichts der Tatsache, dass viel zu viel Plastik produziert wird und sich die Herstellerländer von Kleidung und Spielzeug sehr oft nicht an westliche Umwelt- bzw. Arbeitsrechtsstandards halten, kommt die Weiterverwendung vielen verschiedenen Akteuren zu Gute, zu guter Letzt natürlich auch unserer Umwelt! Wenn etwas schon hier vor Ort ist, ersparen wir uns alle eine Menge an zusätzlichem Verkehr!

Der Second Hand unseres Elkis wird südtirolweit als Vorbild für andere Märkte herangezogen, und immer wieder kommen Vertreterinnen zu uns, um zu sehen, wie wir das machen, so viele gute Dinge zur Verfügung zu haben. Neben der Hauptaufgabe des Second Hands, nämlich den Erwerb und Verkauf von Dingen, bietet er für viele Eltern im Zentrum von Brixen die Möglichkeit, sich zu treffen und die Kleinen ein wenig spielen zu lassen. Auch viele "neue" Südtiroler/innen nutzen unseren Markt.

Südtiroler Kinderdorf Genossenschaft Onlus
Besuchstreff

„Ich bin das Kind von euch beiden! Helft mir zu dem Elternteil, bei dem ich nicht ständig bin, Kontakt zu halten!“ Der Besuchstreff ist ein Angebot der Mobilen Familienarbeit im Südtiroler Kinderdorf für Kinder zur Aufrechterhaltung des Kontaktes zum getrennt lebenden Elternteil oder zu weiteren wichtigen Bezugspersonen und ein Angebot für Kinder in Pflegefamilien und Sozialpädagogischen Einrichtungen zur Aufrechterhaltung des Kontaktes zu den leiblichen Eltern und weiteren wichtigen Bezugspersonen.

Eine Trennung ist für alle Familienmitglieder eine einschneidende und belastende Situation. Gemeinsame Regelungen für den Kontakt des Kindes zum getrennt lebenden Elternteil zu finden, fällt Eltern aufgrund von Spannungen und Konflikten häufig sehr schwer. Es ist besonders wichtig, dass Kinder weiterhin mit Mutter und Vater, aber auch mit anderen wichtigen Bezugspersonen unbelastet, kindgerechten und ohne längere Unterbrechung Kontakt halten dürfen, um die Trennung ihrer Eltern besser verarbeiten zu können.

Der Besuchstreff findet zweimal im Monat jeweils zwischen 11 und 17 Uhr im Südtiroler Kinderdorf statt. Mehrere Erwachsene können die Räumlichkeiten gleichzeitig benutzen.

Theaterpädagogisches Zentrum Brixen
Internationales Kindertheaterfestival Hollawind

Acht Kindertheatergruppen aus der ganzen Welt treffen in Brixen zusammen. Eingeladen sind Ensembles aus Afrika, Israel, England und Russland, die sich hier in Brixen mit den Gruppen aus dem Theaterpädagogischen Zentrum Brixen treffen, sich gegenseitig ihre Stücke zeigen, aber auch abseits der Bühne miteinander in Kontakt treten - in Workshops, Straßenaktionen, einem Rahmenprogramm, in dem es vor allem darum geht, über kulturelle Unterschiede und sprachliche Hürden hinweg miteinander in Austausch zu treten und so Unsicherheiten, Vorurteile und Ängste abzubauen.

Das Internationale Kindertheaterfestival HOLLAWIND findet heuer zum 8. Mal statt, und zwar in der Zeit zwischen dem 8. und dem 12. Mai, und ist für theaterspielende Kinder zwischen 10 und 14 Jahren gedacht und organisiert. Ein wichtiger Bestandteil des Festivals ist die Partizipation der TPZ-Kinder. Sie werden stark in die Planung des Events eingebunden, erdenken das Rahmenprogramm, mit dem sie ihren Gästen einen angenehmen, unvergesslichen Aufenthalt in Brixen verschaffen möchten.

Zusatzprojekt innerhalb des Internationalen Kindertheaterfestivals Hollawind:
Die russische Kindertheatergruppe PIANO Theatre aus Novgorod wird anschließend an das Festival noch ca. 10 Tage in Brixen bleiben. Diese Zeit wollen wir nutzen, um Schulen für das besondere Projekt des PIANO THEATRE zu sensibilisieren (das Ensemble ist Teil einer Schule für gehörlose Kinder und sammelt durch ihre Auftritte im Westen Gelder, die diese private Einrichtung finanzieren). Wir organisieren Auftritte an Schulen, für Vereine und Theatereinrichtungen, außerdem treten die Kinder nachmittags mit den TPZ-Kindern in Austausch, und es gibt einen intensiven Pantomime-Workshop für interessierte Theaterpädagog/innen.