Was ist Inflation?

Preise von Waren und Dienstleistungen ändern sich in einer Marktwirtschaft kontinuierlich. Steigt der Preis über einen bestimmten Beobachtungszeitraum hinweg an, spricht man von Inflation, sinken sie über einen solchen Zeitraum, nennt man das hingegen Deflation.

Letztere stellt in der Regel allerdings eine Ausnahme dar, da in einem intakten marktwirtschaftlichen Umfeld, das Preisniveau tendenziell steigen sollte. Seinen Ursprung findet das Wort Inflation im lateinischen Terminus „inflare“, welcher unter anderem die Bedeutung „aufblähen“ hat. Eine der spürbarsten Konsequenzen von Inflation ist die Abnahme des Geldwertes und dadurch der Verlust von Kaufkraft. Für dieselbe Ware oder Dienstleistung muss mehr Geld ausgegeben werden.

Beispiel: Du hast für deinen Einkauf zuletzt 30 Euro bezahlt. Aufgrund der Inflation sind die Preise für Lebensmittel gestiegen und nun musst du für den exakt selben Einkauf 35 Euro bezahlen.

Wie entsteht Inflation?

Inflation kann viele verschiedene Ursachen haben, darunter

  • ein plötzlicher Anstieg der Nachfrage
  • anziehende Produktionsfaktoren wie Energie- und Rohstoffpreise oder Lohnkosten
  • Währungsabwertungen

Folgen einer Inflation

Ein Anstieg des allgemeinen Preisniveaus kann dabei unterschiedliche Auswirkungen haben.

  • Preiserhöhungen: die Nachfrage geht aufgrund der teureren Produkte zurück, Unternehmen erhöhen die Preise weiter, um weiterhin Gewinne zu erzielen; vereinzelt kann es auch vorkommen, dass sogenannte trittbrettfahrende Unternehmen zum Zwecke der Gewinnmaximierung ein inflationäres Umfeld nutzen, um Preise unabhängig von anderen Faktoren zu erhöhen.
  • Wertverlust: das Geld verliert an Wert;
  • sinkende Sparneigung: Menschen investieren vermehrt in wertstabilere Sachwerte, wie z.B. in Immobilien;
  • weniger Investitionen: Unternehmen sowie private Haushalte investieren bei höheren Preisen weniger – somit verlangsamt sich das Wirtschaftswachstum.

Die Inflationsrate wird in Prozenten ausgedrückt und stellt die durchschnittliche jährliche Preissteigerung in einem Land dar.  In der Regel definieren Zentralbanken eine Zielinflation, also eine Inflation, welche für die wirtschaftliche Dynamik im jeweiligen Land oder Staatenverbund als am zuträglichsten erachtet wird. In der EU ist die EZB Wächterin über die Preisstabilität. Im Rahmen ihres Mandates strebt sie eine Inflation von unter, aber nahe bei 2% an und versucht diese anhand der ihr zur Verfügung stehenden Werkzeuge entsprechend zu steuern. Um dieses langfristige Inflationsziel von 2 % zu erreichen, hat sie beispielsweise in den letzten Monaten die Leitzinsen erhöht und weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt.

Regional kann die Inflation stark variieren, so liegt sie in Südtirol laut ASTAT aktuell bei 9% (Stand: Jänner 2023).

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