Geschichte der Raiffeisenkasse Schenna
(Aus der Broschüre, die anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Kasse von Dr. Walter Innerhofer verfasst worden ist.)

Die Raiffeisenkasse Schenna wurde am 23. Februar 1902 als „Spar- und Darlehenskassenverein für die Gemeinde Schönna“ von 25 Einwohnern gegründet.
Erster Obmann war der Torgglerbauer Johann Gögele, Obmannstellvertreter der Krämer Franz Gufler und der erste Zahlmeister das Knapp’n Josele Josef Gögele, der nach zwei Jahren seinen Dienst dem Gemeindewaldaufseher Alois Flarer übergab. Während in den Krisenjahren zwischen den beiden großen Weltkriegen viele Kassen schließen mussten, schaffte es die „Raiffeisenkasse Schenna“, wie sie seit dem Jahre 1935 offiziell hieß, trotz aller widrigen Umstände, diese Jahre zu überstehen. Der Schalterraum wurde vom ersten Stock in das Erdgeschoss des Gemeindehauses ausgesiedelt. Heute ist dort das Tourismusbüro untergebracht.

Alois Flarer blieb Zahlmeister bis Ende des Jahres 1949 und wurde dann von seinem Sohn Josef abgelöst, der die Kasse bis 1972 verwaltete. In diese Zeit fiel der große wirtschaftliche Aufschwung Schennas zum drittgrößten Fremdenverkehrsort Südtirols. Mit dem Wirtschaftswachstum nahm auch das Geschäftsvolumen der Raiffeisenkasse zu. Sowohl die Einlagen als auch die Darlehenssummen stiegen stetig an. Überall im Gemeindegebiet entstanden Neubauten, zu deren Realisierung Kredite beansprucht wurden. Die vielen Gäste brachten Devisen ins Dorf und das Wechselgeschäft begann zu blühen. Schon gegen Ende der 50er Jahre hatte die Raiffeisenkasse Schenna beachtliche Gewinne zu verzeichnen, so dass sie an den Bau eines eigenen Betriebsgebäudes denken konnte. Dieses wurde dann auch in der „Prunner Puite“ errichtet und im Jahre 1962 eingeweiht.

Es folgten mehrere Um- und Ausbauten. So im Jahre 1972, im Jahre 1986, im Jahr 1992 und der bisher letzte und größte im Jahre 2006. Nach einigen Vorplanungen hat der Verwaltungsrat der Raiffeisenkasse Schenna im August 2004 beschlossen, der Planungsfirma Dreika den Auftrag zu erteilen. Das Dachgeschoss wurde geringfügig erhöht, und im Kellergeschoss konnte neue Kubatur dazu gewonnen werden. Nachdem die Raiffeisenkasse provisorisch in das alte Unterwirtsgebäude umziehen konnte, begannen die Abbrucharbeiten anfangs November 2005, und am 7. April 2006 war das neue Gebäude termingerecht fertig gestellt. Die Einweihungsfeier des neuen Betriebsgebäudes wurde am 30. April 2006 auf dem Raiffeisenplatz abgehalten.

Im Jahre 2017 wurde ein weiterer wesentlicher Schritt in Richtung Multikanalität umgesetzt: neben den Räumlichkeiten für Kundenberatungen auf Termin und den Servicestellen am Schalter wurde ein neuer Selbstbedienungs-Bereich eingerichtet, welcher es den Mitgliedern und Kunden erlaubt Bargeldeinlagen, Scheckeinlagen, Bargeld-Euro-Wechsel, Barbehebungen uvm. auch außerhalb der Öffnungszeiten abzuwickeln.

Bis 1962 hatte die Raiffeisenkasse nur einen Mitarbeiter, den Zahlmeister. Doch bereits im Jahre 1970 waren vier Mitarbeiter angestellt und heute versehen deren fünfzehn ihren Dienst in der Raiffeisenkasse Schenna. Als Zahlmeister, heute Direktor, folgten im Jahre 1973 Willy Trager, September 2003 Dr. Klaus Gufler und ab März 2014 Hermann Raich.


Obmänner der Raiffeisenkasse waren:
Johann Gögele, Torgglerhof (1902); Philipp Weger, Rothaler (1904); Franz Unterthurner, Walch (1928); Josef Ladurner, Oberstauger (1931); Rudolf Hölzl, Schennerhof (1949); Josef Dosser, Prünster (1959); Josef Unterthurner, Walch (1972); Johann Prunner, Handlung (1983); Johann Dosser, Sunnwies (1986); Johann Mairhofer, Handlung (1992); Stefan Klotzner, Loth (seit 2004).

Raiffeisengebäude bis November 2005                                        Die Raiffeisenkasse nach dem Umbau