Von den Anfängen bis ins 21. Jahrhundert

Zur Geschichte
Die Raiffeisenkasse Salurn kann auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Gegründet wurde sie am 2. Februar 1890, am Maria-Lichtmess-Tag. Damals versammelten sich 29 Bürger aus Salurn im Gasthof zum Schwarzen Adler, um den „Spar- und Darlehensverein für Salurn“ zu gründen. Am 20. April 1890 begann der Kundendienst. Die Schaltertätigkeit wurde jeden Sonntag von 13 bis 15 Uhr im eigenen Lokal abgehalten.

Weltkriege überstanden
Trotz der Schwierigkeiten während des Ersten Weltkrieges und der schweren Belastungen zwischen den beiden Weltkriegen konnte sich die Raiffeisenkasse Salurn durch all diese Jahre hinüberretten, um dann in der Nachkriegszeit einen beachtlichen
wirtschaftlichen Aufschwung zu erzielen. 

125-jähriges-Jubiläum gefeiert

1990 feierte  die Kasse ihr 100-jähriges Bestehen  mit einem großen Zeltfest.

Bescheidener gestalteten sich hingegen im Jahre 2015 die Feierlichkeiten zum 125-jährigen Jubiläum der Bank. So gab es am 2. Februar einen kleinen Umtrunk in allen Geschäftsstellen, um auf das runde Jubiläum anzustoßen. Auch während der Vollversammlung am 29. April 2015 wurde bewusst von großen  Feierlichkeiten abgesehen. Stattdessen wurde ein Hilfsfonds mit einem Betrag von 100.000 Euro eingerichtet.  Dieser Vorschlag des Verwaltungsrates wurde von den rund 400 anwesenden Mitgliedern mit Beifall aufgenommen. Zweck des Hilfsfonds ist es, Mitgliedern und Kunden, die aufgrund von Naturkatastrophen, Krankheiten oder Tod in eine besonders tragische Notsituation geraten sind, schnelle und unbürokratische Hilfe zukommen zu lassen. Die Eckdaten zum Jahresende 2014, die in der Vollversammlung 2015 erläutert wurden, waren:

Gesamteinlagen:  314 Millionen Euro

Ausleihungen:      214 Millionen Euro

Eigenkapital:        55 Millionen Euro

Mitglieder:          2.010

Im Vergleich dazu waren die Eckdaten im Jahre 1990 folgende:

Gesamteinlagen:  74 Millionen Euro

Ausleihungen:      20 Millionen Euro

Eigenkapital:        6  Millionen Euro

Mitglieder:           615

 

Die jüngste Entwicklung der Kasse

Aus den Zahlen geht die große Entwicklung der Raiffeisenkasse hervor. Dazu trug Obmann Werner Pardatscher wesentlich bei. Er war 35 Jahre in den Diensten der Raiffeisenkasse, bekleidete zunächst die Funktion eines leitenden Angestellten, war dann im Verwaltungsrat und daraufhin von 1990 bis 2011 Obmann der Bank. Obmann Michele Tessadri wurde im Mai 2011 sein Nachfolger.  Während der Vollversammlung im April 2016 gab es hingegen einen Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrates. Obmann Walter Dallemulle übergab nach 21 Jahren die  Führung des Aufsichtsrates an Fulvio Morandini.

Die Bauten
Mit der Zeit wuchsen die Kunden, das Arbeitsvolumen und die Mitarbeiter, so dass neue und größere Räumlichkeiten zur Abwicklung des Geschäftes notwendig waren. Ein größerer Umbau erfolgte im Jahre 1973/1974. Am 15. Juni 1975 eröffnete Landeshaupt-mann Silvius Magnago den neuen Sitz in der Trientstraße. Dort ist heute noch die Kasse untergebracht. Eine Erweiterung am Sitz erfolgte in den Jahren 1988/1989. Ein größerer Umbau ging im Jahre 1996 über die Bühne. Im Jahre 2007 wurde der Schalter erneuert, um ihn den heutigen Erfordernissen anzupassen.

Sämtliche Betriebsgebäude befinden sich im Eigentum der Bank.

Margreid und Kurtatsch
Der Schalterdienst wurde in Margreid am 4. August 1971 aufgenommen. 1983 und 1984 wurde die neue und derzeit bestehende Filiale errichtet – die Einweihung erfolgte am 8. Juni 1986. Nach Margreid folgte Kurtatsch. Die Zweigstelle wurde dort im Mai 1973 eröffnet. Am 25. September 1989 wurde die Tätigkeit am Standort Schweiggl-Platz 6 aufgenommen. Zwanzig Jahre später erfolgte ein weiterer Umbau, wobei der Schalter und die Beratungsbüros neu gestaltet worden sind. 

Laag und Neumarkt
Der 01.04.1986 ging nicht als Aprilscherz in die Geschichte der Raiffeisenkasse ein als an diesem Tage eine Zweigstelle in Laag eröffnet wurde. Am Floriani-Kirchtag, dem 4. Mai 1987, erfolgte die feierliche Einweihung. Dann war Neumarkt an der Reihe. Die Genehmigung zur Eröffnung einer dortigen Zweigstelle war bereits Jahre zuvor – dank Weitblick der Führungskräfte der Kasse - bei der Banca d’Italia eingeholt worden. Im April 1993, am Battisti-Ring, wurde die Zweigstelle Neumarkt eröffnet. Am 5. Februar 2001 erfolgte die Umsiedlung auf den Franz-Bonatti-Platz, wo heute noch die Zweigstelle steht. 

Die Persönlichkeiten

Mehrere Personen prägten die Geschicke der Kasse. Wir erwähnen einige. 

Ehrenobmann August Orion: 40 Jahre Raiffeisenkasse
Er wurde am 4. April 1912 in Salurn geboren. 1950 übernahm er eine Stelle in der Raiffeisenkasse Salurn,  bis 1975 als Direktor. Nach seiner Pensionierung im Jahre 1975 war er noch 15 Jahre lang Obmann der Raiffeisenkasse. Für seine Verdienste wurde er zum  Ehrenobmann der Bank ernannt. Er verstarb im Mai 2012 wenige Wochen nach seinem 100. Geburtstag.

Dr. Max von Gelmini zu Kreuzhof: Erster Obmann
Treibende Kraft zur Gründung der Kasse war Rechtsanwalt Dr. Max von Gelmini zu Kreuzhof. Er war Verwalter und Eigentümer seines großen landwirtschaftlichen Betriebes. Dr. von Gelmini war Obmann von 1890 bis 1904, dann bis 1927 im Aufsichtsrat tätig. Er verstarb 1938 im Alter von 73 Jahren.

Bernhard Orion und Josef Pomarolli prägten gemeinsam die Kasse
Bernhard Orion wurde am 25. Oktober 1866 in Salurn geboren. Im Januar 1894 erfolgte seine Aufnahme als Mitglied der „jungen“ Raiffeisenkasse Salurn. Am 6. Mai 1894 wurde er in den Vorstand gewählt. Bernhard Orion blieb sein ganzes Leben lang bis zu seinem Tode im Jahre 1960 Funktionär und Buchhalter der Raiffeisenkasse. Josef Pomarolli war Orions Schüler und Freund. Pomarolli, Jahrgang 1892, führte als Geschäftsführer die Kasse von 1918 bis 1950. Bis zum Jahre 1974 übernahm er dann die Funktion des Obmannes. Er verstarb am 12. Februar 1975.

Cav. Beniamino Bassetti als Retter in Not
Stammte aus Cavedine (Welschtirol). In den kritischen Jahren 1937 bis 1943 war Bassetti, der eine Ausbildung als Fachingenieur für Entwässerungsbauten besaß, Obmann der Kasse. Mit Tüchtigkeit und Ausdauer brachte er es allmählich zu Wohlstand und Ansehen. Er stellte Ende der dreißiger Jahren der Kasse 70.000 Lire zur Verfügung. Dadurch konnte die Bank ihre finanzielle Krise überwinden.