1889 wurde im Bergdorf Welschellen im Gadertal die erste Raiffeisenkasse Südtirols gegründet. Allerdings führte in den späten 30-er Jahren die faschistische Diktatur zur Zwangsauflösung fast aller Raiffeisenkassen Südtirols. Nach dem 2. Weltkrieg wurden viele davon wieder neu gegründet, auch 1962 jene in St. Lorenzen und Rasen. Die Raiffeisenkasse in Pfalzen entkam der Zwangsauflösung. 1973 fusionierten die drei Kassen St. Lorenzen, Rasen und Pfalzen zur Raiffeisenkasse Bruneck. Deshalb werden diese heute noch die "Gründerkassen" genannt. Die Raiffeisenkasse Bruneck entwickelte sich bald von der ländlichen Bauernkasse zu einer bedeutenden Genossenschaft.
Mittlerweile sind wir die größte Raiffeisenkasse Südtirols mit 145 Mitarbeitenden und über 6.000 Mitgliedern. Das Tätigkeitsgebiet heute teilt sich auf sieben Gemeinden des mittleren Pustertales auf und umfasst ca. 32.700 Einwohner, davon sind 24.000 unsere Kunden. Der Hauptsitz befindet sich in Bruneck, die 11 Geschäfts- uns Servicestellen befinden sich in Bruneck (Stadtgasse), St. Lorenzen, Pfalzen, Rasen, Reischach, Olang, Antholz, Percha, Ehrenburg und St. Georgen.
Unsere Kunden und Mitglieder stehen im Mittelpunkt unseres täglichen Handelns, jedem von ihnen ist ein Ansprechpartner zugeordnet. Um den unterschiedlichen Bedürfnisse und Ansprüche der Kunden gerecht zu werden, ist der Marktbereich folgendermaßen aufgebaut:
Die Raiffeisenorganisation Südtirol ist ein Verbund von selbstständigen Genossenschaften. Ziel des Verbundes ist es, die einzelnen Genossenschaften zu stärken und zu vernetzen. Der Verbund ermöglicht es den Mitgliedsgenossenschaften, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Dazu gehören die lokale Verwurzelung, Kundennähe und effiziente Leistungserbringung ebenso wie unternehmerische Verantwortung und spezielle Fachkenntnis.
Verbindendes Element ist das genossenschaftliche Geschäftsmodell, das auf den Grundwerten des Genossenschaftsgründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen basiert: Selbsthilfe, Selbstverwaltung, Selbstverantwortung, Selbstkontrolle, Solidarität und Subsidiarität. Subsidiarität bedeutet, dass Leistungen auf nachgelagerter Ebene (Verbund) dann einsetzen, wenn die Leistungserbringung auf der Primärebene (Mitgliedsgenossenschaft) nicht möglich, nicht sinnvoll oder finanziell nicht tragbar ist. Diese Kooperationsform stärkt die Autonomie der Primärgenossenschaften, reduziert das unternehmerische Risiko, sichert erprobte konkurrenzfähige Produkte und gewährleistet einen optimalen Marktauftritt.
Auf Basis dieser Grundsätze ist die Genossenschaftsidee ein aktuelles und erfolgreiches Geschäftsmodell. Genossenschaften sind heute moderne Unternehmen. Sie sind innovativ und flexibel. Das belegen auch die wirtschaftlichen Daten: Allein die Raiffeisen-Genossenschaften erwirtschaften in Südtirol eine addierte Bilanzsumme von 13 Milliarden Euro und sichern mehr als 7.000 Arbeitsplätze im Land. Das ist Ausdruck der wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Bedeutung des Raiffeisen-Genossenschaftswesens.